Die letzten Tage hatte ich das Gefühl in einer Achterbahn zu sitzen.
Ich raste blind durch Trauer, Wut, Angst, Sehnsucht, Freude, Überraschung und Ärger.
Es ging auf und ab, und ich kam tatsächlich an den Punkt mich zur fragen, was zum Henker mich geritten hat, gerade jetzt, hierher auszuwandern.
Ich hatte mich aus den Augen verloren.
Dabei schreibe ich doch in schöner Regelmäßigkeit, dass man immer eine Wahl hat.
Hier hat sich nicht viel verändert.
Panik und Angst der Menschen stehen im Vordergrund. Weiträumiger Abstand untereinander ist geboten. Wer diesen Ort verlassen will, braucht eine schriftliche Erlaubnis.
Aber in mir hat sich etwas verändert.
Ich kann wieder sehen.
War es nicht unser aller Wunsch, mehr auf die Natur zu achten?
Seien wir doch mal ehrlich, wirklich etwas dafür getan, haben die Wenigsten.
Hier macht es für mich auch keinen Sinn, alles auf die Politik zu schieben.
Jeder einzelne von uns war und ist gefragt.
Die Zeit der Diskussionen über den Umweltschutz ist vorbei.
Wie oft haben wir darüber gesprochen, dass sich die Erde das zurückholt, was wir ihr genommen haben.
Jetzt können wir sehen, dass sie es nicht auf solch rabiate Weise tut, wie wir, die wir sie fast bis aufs 'Blut', ausgerottet haben.
Es bringt uns nichts, an morgen zu denken. Die Informationen ('fake' oder nicht) ändern sich fast stündlich.
Dabei gibt es keine Sicherheit, die einzige Sicherheit, ist die, dass sich alles verändert.
Stetig.
Jetzt wird mir das wieder besonders bewusst.
Unter Umständen kann das sehr erholsam sein. :)
Und so schaue ich in den Himmel, beobachte die Vögel, deren Gesang mir heute melodischer erscheint, als die letzten Tage.
Ich habe die Wahl, mich in einer äußerlich unfreien Situation, innerlich frei zu fühlen.
Das ist Balsam für meine Seele.
Keine Ahnung, wie lange mein Zustand andauern wird, das ist auch nicht wichtig.
Wichtig ist, dass ich ihn Jetzt lebe.